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Desolate Kinder-Kieferorthopädie in der Universitätsstadt

Bei Anfragen wären folgende Angaben zur Person hilfreich:
A) Patient (Alter?)/ Eltern/ Lehrkräfte/ Zahnarzt / Zahntechniker/ Therapeuten o.ä.
B) Schon in Behandlung / Erst- bzw. Zweit-Behandlung suchend / unbetroffen interessiert o.ä.
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Desolate Kinder-Kieferorthopädie in der Universitätsstadt

Beitrag#1von ruebezahl » 20. Dez 2014 17:15

Liebe Aktive,
da wollten Leute auf Anraten ihrer Hauszahnärztin beizeiten kieferorthopädische Behandlung suchen, und was kam? 4x Fehlanzeige!
Jahr für Jahr nahmen sie die Sache wieder in Angriff, wobei die kleine Patientin 7, 8, 9 und dann 10 Jahre alt war. Aber von 4 Kieferorthopäden wollte jeder feste Spangen einbauen, und alle bis auf den letzten auch noch 4 Zähne ziehen – welch ein Armutszeugnis!
Schon aus Anlass vielerorts grassierender Gaumennahtsprengungen nehme ich an, dass Kinder beim Betrieb „moderner“ KFO-Praxen, in denen Erwachsenen-Behandlung einträglicher ist, verheizt werden. Aber sie so zu behandeln, dass keine stabile Situation mehr resultiert, sondern dieser oder jener Behandlungsbedarf später?
Ein Bionator-Experte berichtete mir von reihenweise Gipsgebissen von Leuten auf seinem Tisch, denen Kieferorthopäden früher alle vier 4er ziehen ließen. Da die kleinen Backenzähne (Prämolaren, die 4er und 5er) die Stützzone des Bisses bilden, ist diese danach halbiert. Das kann mit zunehmendem Alter und nachlassender Spannkraft dann mal kippelig werden ...

Zwar lassen sich an jenem Ort keine Zuzahlungs-Rekorde erzielen, und auch kein großes Standbein aus Privatpatienten. Aber bis vor 10 Jahren erschien die Situation noch nicht so desolat: Zähne raus und Fertigteile rein, ohne näheres Denken an schwammige Dinge wie z.B. Wachstumserwartung oder Motivation, eine lose Spange zu tragen. Dann in planbarer Zeit abkassieren. Danach nicht die Sintflut, sondern solche Patienten, die nicht zu gesund werden durften, halten dann quasi als Geldanlage her (eine kollegiale Hand wäscht die andere).

Kieferorthopäden alter Schule gingen in Pension und nahmen ihre Erfahrung mit.
Bracket-Vertreter kamen, und Invisalign läuft Crozat den Rang ab.
Mit Umzug in schickere Räumlichkeiten oder durch Zugang junger Praxisteilhaber wurden Geschäftsmodelle frisiert: parat haben, welche Maßnahmen mit überschaubarem eigenen Aufwand guten Profit bringen, kurzfristig oder auf längere Sicht.
Denn aufstrebende Konkurrenz, die das böse Spiel aufmischen könnte, ist nicht wirklich in Sicht.

Hilfreiche Allesmacher, die Kieferorthopädie mit im Sortiment haben, liegen hierbei im Verborgenen und beschränken sich mehr auf Frühbehandlung. Hätte man sie zu Anfang der KFO-Odyssee schon gewusst, wäre man vielleicht jetzt aus dem Schneider...
Und nun?
In der nächsten Stadt oder im Umland mehr Glück suchen.
Vorarbeiten und sich ggf. selber helfen mit Kaukraft Kiefer-Formern(Anleitung & Tabelle auch als Druckversion).

Nebenbei: Gentrifizierung des Wohnraums lässt auch dort die habitable Zone nach außen wandern.

Rohe Eiertage & Jahres-Endzeit und so,
Rübezahl
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