VORBEUGUNG und NATURHEILVERFAHREN
Über 80% der Einwohner westlicher Industrieländer wünschen sich mehr Naturheilverfahren, besonders für ihre Kinder!
Nur wenige wissen, dass Zahn- und Kieferkorrekturen nicht nur mit künstlich aufgezwungenen Kräften möglich sind, sondern auch durch Hilfestellung zum Gesundwachsen der Zähne, der Kiefer und des Mundraumes mit seinen vielfältigen Funktionen.
Wegen der Kommerzialisierung der Medien dominiert auch hier die Information über profitable Methoden gewaltig über die Information über gesunde Methoden.

Dabei ist rechtzeitiges Gesundwachsen aussichtsreich, weil 80% (nochmal!) der Fehlstellungen erworben, und nur 20% angeboren oder geerbt sind. Diese gelten als hartnäckiger (z.B. erbliche Progenie, Nichtanlagen oder Zähne, die trotz Platz verdreht wachsen), aber sind einer rechtzeitigen sanften Behandlung auch zugänglich.
Vor allem aber,
wie wären die 80% erworbenen Fehlstellungen vermeidbar gewesen?
Die Muskulatur (Zunge – auch beim Schlucken, Lippen, Kaumuskeln) formt die wachsenden Kiefer. Falsche oder mangelnde Muskel-Funktion lässt sie dann falsch oder zu wenig wachsen. Kieferknochen baut sich doppelt so schnell auf und ab wie anderer Knochen!

An 1. Stelle ist hier STILLEN nicht nur wichtig für die Entwicklung des Immunsystems, sondern auch, um
(1) den korrekten Ablauf des Schluckens zu erlernen und später
(2) das Vorbringen des Unterkiefers zu trainieren. Der steht bei jedem 2. Zivilisationskind zu weit hinten!
Zu große Schnuller oder Sauger können dagegen ein falsches Schluckmuster angewöhnen, bei den der Oberkiefer mangels Wachstumsreiz durch die Zunge zu schmal bleibt. Dies droht ebenso,
(3) wenn Kinder dauernd den Mund offen haben, weil dabei die Zunge im Unterkiefer liegt.
(4) Eine weitere Fehlfunktion ist, wenn die Zunge beim Sprechen oder Schlucken immer nach vorn schießt. Das kann die Zähne zu einem „Nahkampfgebiss“ verschieben.
Beim richtigen Schlucken drückt die Zunge nirgends gegen die Zähne!
(5) Vor allem aber fehlt beiden Kiefern der Wachstumsanreiz, wenn weiche Zivilisationsnahrung sie kaum noch beansprucht. Überdies baut kräftiges Kauen nervöse Anspannung ab. So dass Kinder, die nichts mehr zum kräftigem Kauen kriegen, stattdessen anderswo abzappeln.
(6) Zu offensichtlichen Deformationen führt hartnäckiges Daumenlutschen (über das 3. Lebensjahr hinaus). Andererseits sind aber auch die Selbstheilungskräfte durch das starke Wachstum beim Kleinkind enorm.
(7) Karies-Vorbeugung:
1.
Nicht nur klebriger Zucker, auch in Honig als Naturkost, fördert Karies (Süßstoffe sind jedoch keine gesunde Alternative), sondern auch Säuren, wobei Phosphorsäure (in Colagetränken) stärker als Fruchtsäuren ist. Man kann spüren, wie rau sie die Zähne macht.
2. Xylit ist ein Zuckeraustauschstoff, der Sand im Getriebe der Kariesbakterien ist, anders als das in Zahncremes geläufige Sorbit (internationale Deklarationen: Xylitol, Sorbitol). Mit Xylit-Zahncremes, die es mit wenig, viel oder ohne das umstrittene Fluorid schon in mittlerer Preislage in Drogeriemärkten gibt, kann Xylit einfach in den Alltag integriert werden. Die Zähne werden glatter und Beläge haften schlechter.
3. Kostengünstiger Naturstoff auch für unterwegs: die schwarzen Körner aus grünen Kardamom-Schoten (verbreitetes Dessertgewürz in indischen Restaurants) kauen. Das fördert den gesunden Speichelfluss, der den Zahnschmelz remineralisiert und dadurch Löchern vorbeugt.
4.
Wenn das Loch im Milchzahn schon da ist, Obacht! Trotz besserer Füllungsmaterialien und auch verschiedenen Bohrer-Alternativen heutzutage (Laser, Ozon, Bohr-Säure, ...) sind vorzeitig gezogene Milchzähne leider nicht Geschichte. Besonders nach Ziehen der hintersten Milchzähne (Milch-5er) droht den bleibenden Zähnen eine Platzeinengung, die gravierende Ausmaße erreichen kann.

FRÜHBEHANDLUNGS-MITTEL:







frei verkäufliche Konfektionsware, Sondermodelle beachten

gezielter:

Schmalkiefer?

Falsche Zungenlage?


Bionator

Kaukraft Kiefer-Former, mehr dazu hier

Lutschergebiss?
Mundvorhofplatte!

individuelle Mundvorhofplatte

Mini-Dehnfeder! (s. auch Leichtbau-Eigenkonstruk.)

Zungenpunkt-Platte! s. auch Spangen-Galerie A

normalisieren

alle Funktionen

Die als Fertigteil bei Zahnärzten und ggf. in Apotheken erhältliche Mundvorhofplatte (MVP) hat 3 Kindergrößen und mehrere Typen. Ohne künstlichen Zeitdruck kann das Standardmodell, wenn es nachts und einige Stunden tagsüber getragen wird, lutschoffene Bisse normalisieren. Mit ihm drücken die beim Saugen auftretenden Kräfte die Zähne einwärts, und nicht auswärts wie beim Daumenlutschen. WICHTIG: auch angeborene offene Bisse sollten früh behandelt werden, diese aber aussichtsreicher mit Kaugummieffekt-Spangen (s. Weitere Info > FKO).
Ein MVP-Sondermodell mit frontalem Aufbiss (Käppchen) eignet sich zur Frühbehandlung der häufigen Rückbisslagen (2) und lindert nächtlichen Gaumeneinbiss, der während des Seitenzahnwechsels auftreten kann.
Ein weiteres MVP-Sondermodell ist mit einem kleinen Zungengitter gegen Zungen-Fehlfunktionen ausgestattet. Gegen diese werden heute hinderlich fest eingebaute Zungengitter oder -schilde (Bluegrass-Apparatur) bereits für die Frühbehandlung verbreitet!
Gezielter als die Fertig-MVPs mit ihren klein bemessenen Schilden wirken individuell größer hergestellte, die ebenso mit Zusätzen versehen werden können. Diese alten Behandlungsmittel standen wahrscheinlich Pate für Fränkels Entwicklung der Funktionsregler.
Zudem können MVPs auch „Mundatmer-Gebisse“ normalisieren. Für Jugendliche und Erwachsene wäre ein ähnliches Trainings-Mittel der Face Former nach Berndsen.

Das besonders für Patienten mit Mundatmer-Gebissen ersonnene Hilfsmittel ist jedoch der aufwändigere Bionator nach Balters.
In gewissem Maße normalisieren alle Doppeldecker-Spangen (auch Aktivatoren, Fränkel, Kiefer-Former, Bimler, ..) die Kieferhaltung und unspezifisch auch die muskulären Abläufe. Sie kommen ohne künstliche Kräfte aus und stärken die Nasenatmung. Dennoch greift bei der Behandlung von Rückbisslagen (Distalbissen) (2) das extrem hinderliche und auftragende Herbstscharnier neuerdings von Spätfällen auf immer jüngere Kinder über!

Logopädie ist spezifisches Umtrainieren falscher auf gesunde Funktionen.
An kleineren, individuell hergestellten Spangen zur Frühbehandlung seien hier die Zungenpunkt-Platte nach Paulus und die Mini-Dehnfederspange genannt. Das Löchlein in der Zungenpunkt-Platte lockt die Zungenspitze in die richtige Lage, was die Entwicklung des Oberkiefers fördert und die Unterkiefer-Haltung verbessern kann. Die Platte sollte aber eine Dehnschraube bzw. Nachstellschraube enthalten, damit die Spange „mitwachsen“ kann und die gesunde Entwicklung nicht hemmt.
Die Mini-Dehnfederspange ist – nicht nur in der Frühbehandlung – zur isolierten Anregung der Kiefer-Breitenentwicklung leichter einzugewöhnen als eine vollgaumige Platte, lässt den Zungenraum frei und ist einfach herzustellen, bei Bedarf auch für den Unterkiefer (s. Kapitel Leichtbau-Eigenkonstruktionen).
Mangelndes Oberkiefer-Wachstum gefährdet die Gebissentwicklung, wenn es zu Kreuzbissen führt: frontalen (unechte Progenie), einseitigen (Schiefbiss) oder beidseitigen. Das rechtfertigt bei kleinen Kindern aber keine Brachialmaßnahmen wie die Gaumennahtsprengung (s. GNE-Aufklärungsblatt), bei Progenie oft noch kombiniert mit der Gesichtsmaske (Delaire-Maske), vor der eine extrem hinderliche 1-Modell-für-alle-Bauform die rahmenförmigen Formen verdrängt, und zu deren Ankopplung im Mund nun überwiegend feste Halter eingesetzt werden.

Letztes Update dieses Teils: 01.02.2012
HOME