Selberzahler-Frühbehandlung halb so teuer? Spart Bürokratie

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Selberzahler-Frühbehandlung halb so teuer? Spart Bürokratie

Beitrag#1von ruebezahl » 3. Aug 2012 15:37

Liebe Aktive, besonders Eltern,
zur Abwechslung wieder eine gute Nachricht:

Es bleibt nicht ohne Reaktion, wenn die Zuzahlungen, die skrupellose Vertreter der kieferorthopädischen Zunft mittlerweile zu eigentlich Kassen-Behandlungen verlangen, sich der 2000-€-Marke nähern.

Denn ich erfuhr von 3 Zahnpraxen in ganz verschiedenen Gegenden, dass sie frühzeitige Kieferorthopädie mit preisgünstigen herausnehmbaren Spangen zeitnah und unbürokratisch zum Selberzahlen anbieten. Nicht zuletzt auch für die wachsende Gruppe der PKV-Basisversicherten.

Das kostet komplett etwa halb so viel wie bloße Zuzahlungen, die bei einer späteren Behandlung mit festen Spangen zu erwarten wären, wobei weitere Preistreibereien bis dahin noch unberücksichtigt bleiben.
Ein Kenner bestätigte mir diesen Trend, und eine positivere Berichterstattung über Naturheilverfahren in letzter Zeit.
Denn frühzeitig ist es einfacher, kieferorthopädisch mit dem Wachstum zu arbeiten, als im „Kassen-Zeitfenster“ oder gar nach weiterem Verschleppen durch Skrupellose.
Es gibt dafür auch einzelne Kursanbieter, jenseits der Kursprogramme von Bracketherstellern und jenseits von Vereinigungen, die wiederum Ziele für Bracket- und Außenspangen- und GNE-Propagierer abgeben.

Unkomplizierte Fälle können natürlich auch später noch mit technisch guten Erfolgschancen „herausnehmbar“ behandelt werden, aber versicherungstechnisch ungern:
Jugendliche ab etwa 13 Jahren stehen bei vielen Kassen in dem Ruf, oder sind in den Ruf gebracht worden, dass sie freiwillig tragbare Zahnspangen unzureichend tragen.
Das war bei einer Praxis in einer schwierigen Gegend gerade wieder das Manko. Während eine andere, auch in einer eher teuren Gegend, den erzieherischen Effekt geringer Zuzahlungen als Abhilfe nutzt:
12-, 13- und 14-Jährige bekommen dort noch anstandslos „herausnehmbare Behandlungen“, für 50 € Zuzahlung pro Quartal, die sich später evtl. noch reduziert und summiert auf etwa 400 € hinausläuft. Natürlich ließe sich dabei Preisnachlass für Schlechtbetuchte geben, zumal Eltern mit wenig Geld oft viel Zeit mit ihren Kindern verbringen.

Wenn hingegen die heutige Turbo-Arbeitswelt Familien in Länder verschlägt, wo sie nur kolonialistische Schrott-Kieferorthopädie oder Abzocker vorfinden, so sah sich ein versierter Zahnarzt bei derart weggezogenen Patienten von ihm sogar zur Fernbehandlung in der Lage: er hat sie rechtzeitig mit einem robusten FKO-Gerät versorgt, und sie schicken alle 3 Monate Gipsmodelle, die dort billig zu bekommen sind. Dann stellen sie ihre wachstumsnutzende Spange selber nach, oder lassen es vom dortigen Allgemein-ZA machen.

Die Kassen haben in manchen Bundesländern Kieferorthopädie in Allgemeinzahnpraxen stark gedeckelt, und zumindest in BaWü soll die Abrechnungsbürokratie nächstes Jahr weiter erschwert werden.
Beherzte Selberzahl-Willige ziehen gleich: einer schrieb neulich in einer Behandlungsgesuch-Plattform: „Barzahlung möglich.“ Preisverhandlungen können sich lohnen, denn Ärzte haben von Selberzahlern Vorteile: kaum Papierkram, mehr Behandlungsfreiheit, zeitnahe Bezahlung (sofern Patient solvent) und höhere Motivation des Patienten.

Eine der eingangs erwähnten 3 Zahnpraxen zeigt online einen gar nicht so kleinen Jungen mit einer Dehnplatte. Dabei schreibt sie von Funktionskieferorthopädie und explizit davon, oft eine spätere feste Spange zu vermeiden.
Wird für eine gute Kiefergröße und Bisslage beizeiten gesorgt, so kann der Patient, falls er später im bleibenden Gebiss seine Zahnstellung perfektionieren möchte, immer noch mit guten Aussichten auf Korrekturschienen zurückgreifen. Auch deren Markt ist in Bewegung.

Also, Augen auf, neue Sterne erscheinen am Himmel!
Viele Grüße,
Rübezahl
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Kieferorthopädie Privatbehandlung, aber richtig

Beitrag#2von ruebezahl » 30. Aug 2012 08:21

Liebe Aktive,
schon wieder! Hatte ich neulich so einen „Weg da“-Fall, am anderen Ende unseres Landes als jener, der Anlass zu diesem Thema gab:
Eine 9-Jährige hatte einen unzureichenden Lückenhalter getragen, eine pure ABM-Spange (Arbeitsbeschaffungs-), denn den hätte man leicht als Lückenöffner bauen können.
Jedenfalls hat sie nun eine verengte Lücke und wurde mit einem hinderlichen, unhygienischen fest eingebauten Pendulum bedroht, für 1200 - 1500 € Zuzahlung und mit dem Headgear als Kassen-Schreckgespenst.

Wie immer in solchen Fällen wurde dabei verschwiegen, dass die Kassen in dem Alter auch gut konstruierte lose Spangen zahlen würden. Um Platz dort zu schaffen, wo Enge herrscht, und nicht stur vor dem 6er wie diese Gewaltmethoden.
Auch kein Einzelfall von Dienst-nach-Vorschrift: Kasse zahlt Frühbehandlung wegen seitlichem Kreuzbiss, der wird weggedehnt, aber Fehlstellungen der Schneidezähne bleiben dabei unbehandelt.

Jedenfalls erreicht auch hier die überteuerte Zuzahlung allmählich den Kostenbereich, in dem in dieser Altersklasse Privatbehandlungen mit losen Spangen liegen. Und deren Markt könnte in Bewegung kommen, weil sich in NRW, BaWü und vielleicht auch in Bayern Hinweise verdichten, dass Allesmacher-Praxen noch weiter aus der Kassen-Kieferorthopädie hinausgedrängt werden sollen (außer in unterversorgten Gebieten).
Offiziell geht das so, dass sie diese Behandlungen nur noch mit einer offiziellen Software abrechnen können, die nicht frei erhältlich ist.

Viele Grüße,
Rübezahl
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Halb so teuer, schmerzlos und zügig, bessere Nasenatmung

Beitrag#3von ruebezahl » 9. Okt 2012 09:00

Liebe Leser,
in Gegenden mit verdorbenem Preisniveau gibt es Venusfliegenfallen, die die am Themenstart genannte 2000-€-Marke der Zuzahlungen noch toppen. So erfuhr ich z.B. Folgendes:
> Übrigens sind mehrere Bekannte von uns der Dr. XYZ auf den Leim gegangen. Das erste Mädchen ist 12 Jahre und bekommt eine GNE (Gaumennahtsprengung) - nach jahrelangem Zuwarten! Die Eltern müssen 3000 Euro zuzahlen!
Ebenso das arme Mädel von anderen Bekannten ... bei der selben Ärztin. Deren Tochter ist noch sehr klein (Grundschule, ca. 8 J.) und hat auch schon eine GNE-Apparatur eingebaut. Scheint deren Standard-Anwendung zu sein.
Die Ärtzin hat die fiese Masche, die Patienten zu überrumpeln und zu überreden: "Wenn Sie das gleich jetzt hier unterschreiben, können wir das ganz schnell mit der Kasse abklären und die GNE ist zum Ende der Ferien schon wieder raus", was die Bekannten Nr. 1 gemacht und danach sehr bereut haben....

++ Für 3000 € hätten sie in diesem Alter eine Privatbehandlung mit schonenden Mitteln auch bei namhaften Ganzheitlichen bekommen - und wären dann jetzt wohl von ihrer Fehlstellung geheilt!

Zwar rühmen die Brachialmethoden-Propagierer ihre GNE auch dafür, dass sie verengte Nasenwege sagenhaft weiten würde. Dabei verschweigen sie wieder die bewährten Alternativen, über die aufzuklären ein Behandler eigentlich verpflichtet wäre.
So schrieb „Krokodil“ in Zu spät, oder doch noch nicht? über schonende Crozat-Behandlung, wie diese schon in wenigen Wochen den engen Oberkiefer eines 11-Jährigen (also keine Frühbehandlung) so geweitet hat, dass auch sein Schnarchen verschwand. Und dies halb so teuer wie die anderswo veranschlagte GNE-und-Außenspange, schwarz auf weiß.

Mag ja sein, dass dieser Patient besonders gut darauf anspricht, und dass es auch Leute mit „harten Knochen“ gibt, die hierfür mehr Geduld brauchen.
Mag auch sein, dass Patienten nach gewaltsamem In-Form-Zwingen glatt verheilen, keine Folgeschäden behalten und keinen Rückfall erleiden. Aber niemand kann das vorher wissen. Ist so ein Gaumennahtsprenger eingebaut und wird weitergeschraubt, ist es gefährlich, mehr Info dazu hier.
Viele Grüße,
Rübezahl
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