AOK restriktiv, TK kulant bei Kassen-Indikation für Zahnspange nach KIG

Hier der Link zur Hauptseite: http://www.zwanglose-zahnspangen.de
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AOK restriktiv, TK kulant bei Kassen-Indikation für Zahnspange nach KIG

Beitrag#1von ruebezahl » 26. Mär 2015 14:57

Liebe Leser,
AOK-Gutachter versuchen bei kieferorthopädischen Behandlungsplänen immer wieder, Grenzfälle abzubügeln, sei es in Bayern, Westfalen oder anderswo.
Aber nicht nur das. Hat jemand ohne Wenn und Aber eine Indikation für Kieferorthopädie auf Kasse, dann bewilligen AOK-Gutachter z.B. zur Korrektur von Überbiss (Unterkiefer-Rücklage, Tiefbiss, Distalbiss) ab 12 Jahren nur noch feste Zahnspangen.
Wollen sie die gesündere und gründlichere Funktionskieferorthopädie abservieren oder in die Frühbehandlung verbannen?

Wagt dann jemand das Kostenrisiko, einen Obergutachter zu engagieren, dann windet der sich wie eine Schlange ...
LICHTBLICKE:
  • Die Techniker Krankenkasse (TK) freut sich offenbar, wenn Familien aus diesem Anlass zu ihr wechseln, und lässt fragwürdige Vor-Gutachten links liegen. In früheren Zeiten hatte sie mal einen unreflektierten feste-Spangen- und Headgear-freundlichen Comic. Auf dem Müllhaufen der Geschichte, hoffen wir ...
  • Die Securvita ist auch in mancher Hinsicht kulant. An der Zahnspangen-Front war sie es zeitweise nicht, aber mittlerweile wieder besser?
  • Die BBK Advita zahlt kieferorthopädische Behandlung durch sämtliche GKO-Mitglieder. Nur sind die, wie ich dort nachgetragen habe, heutzutage auch kein Garant für zwanglose Zahnspangen mehr. Sondern unter ihnen ist bloß eine höhere Finde-Wahrscheinlichkeit dafür.
Geschichten von einem Privatversicherten (Erwachsenenbehandlung):
Seine KV zahlte 8000 € (!) für seine Invisalign-Behandlung und dann 20000 € (!!) für künstliche Kauflächen. Das Endergebnis ist von vorne schön, aber ein seitlicher Kreuzbiss dreier Backenzähne wurde dabei belassen, denn Aligner allein dehnen ja nicht, und er spürt zeitweise Unbehagen im Kiefergelenk.
Mit Crozat ginge jetzt noch was, hieß es von einem späteren Kieferorthopäden. Der Erstbehandler hat diese alte Methode nie erwähnt, ist ja nicht Teil der heutigen Ausbildung.
Über eine Invisalign-Zertifizierungs-Veranstaltung hatte dieser Patient gehört: Luxushotel, Small-Talk bei Häppchen und Schampus, aber keine Lehrveranstaltung dabei. Weil Dozent ausgefallen und auch kein Ersatzdozent greifbar? Oder ob das bei denen immer so läuft?

Oder wer alt aussieht, dem wird teurer Implantat-Zahnersatz heute von vielen Implanteuren quasi alternativlos dargestellt. Sofern alles gut einheilt, gibt der auch ein besseres Kaugefühl als die preiswerten altbewährten Teilprothesen. Diese werden aber gar nicht mehr differenziert zur Wahl gestellt. Dabei kann ihr Komfort je nach Bauart und Können des Zahntechnikers erhebliche Unterschiede aufweisen.
Implantat-Zahnersatz braucht außerdem regelmäßige Nachsorge, und diese bei Rauchern, Diabetikern und anderen Risikopatienten noch häufiger.

Bis denn,
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AOK-Gutachter würgen sanfte Kieferorthopädie ab

Beitrag#2von ruebezahl » 29. Jun 2015 19:10

Werte Aktive!
Fachlabore, die das handwerkliche Geschick von aktiven Platten und FKO-Geräten noch pflegen, so dass diese auch in komplexeren Fällen noch funktionieren, bieten häufig Behandlungsplanungen als zusätzlichen Service an. Im Sinne eines Entwurfes, den der behandelnde Zahnarzt dann absegnen und dafür gerade stehen muss.
2 Stunden Arbeit macht sich einer von meinen Link-Partnern für so eine Service-Leistung, für eine KFO-Behandlung in normalem Alter (Frühbehandlungen sind nicht gemeint). Aber nicht mehr für Patienten, die bei der AOK sind. Hier wäre die Zeit besser investiert, sie zu einem Kassenwechsel, siehe Titelthema, zu bewegen.
Denn längst sind es nicht mehr nur KIG-Grenzfälle und Jugendliche mit bereits abgeschlossenem Zahnwechsel, die der örtliche AOK-Gutachter seiner Region ablehnt. Nein, jeden dieser Behandlungspläne weist er mit einem Satz ohne Begründung zurück und kriegt dafür ein Schweinegeld. Wahrscheinlich von dem, was er seinem Brötchengeber durch die Ablehnungen einspart.
Ihre Gesundheitskasse mag Sie – solange Sie gesund Ihre Beiträge entrichten.
Kürzlich las ich hierzu das neue Buch der Patientenrechtlerin Renate Hartwig: Der goldene Skalp. Unbedingt empfehlenswert, bevor man mal ernsthaft krank wird, oder Angehörige es werden.
Als Detail am Rande hatte dort ein Rollstuhlfahrer vor seiner AOK-Filiale mit einem Schild demonstriert, weil sie ihm kein Spezialkissen zahlen wollten. Ein Einzelfall, der so peinlich war, dass es dann doch ging.
Ausführlicher ist das Husarenstück dargelegt, mit dem die AOK im großen Stil in Bayern auf Skalp-, äh, Patientenjagd ging. Mit profitablen Hausarztverträgen hat sie, sobald die rechtliche Grundlage dafür gelegt war, die dortigen Hausärzte dafür ausgenutzt, Patienten von ihren früheren GKVen zu sich zu locken. Wenig später hat sie diese Ärzte fallen lassen wie heiße Kartoffeln, indem sie diese Verträge kündigte.
Zuvor ist beschrieben, wie das System mit den einst solidarisch gedachten Krankenkassen längst dem Neoliberalismus anheim und unter die Räuber gefallen ist! So sind zwischen 1999 und 2009 die Ausgaben und Beiträge der GKV um 30% hochgepulvert, während die Leistungen eher rückläufig sind. Offenbar wurden damals Patienten als gute und zukunftssichere Geldanlage entdeckt (nach Windrädern, Betongold, und neuerdings auch Grundnahrungsmitteln, Landgrabbing usw.).
Denn die Geldtöpfe der Kassen ziehen nicht nur Hersteller an (kein Wunder, dass so viel operiert wird), sondern auch solche Investoren und jede Menge Bürokraten. So wurden bereits 14 Milliarden Euro Beitragsgelder für den Flop der elektronischen Gesundheitskarte verballert!
Klinikketten verlegen sich auf eine Auswahl von lukrativen Fachdisziplinen, und der anderweitig Kranke muss sehen, wo er noch ein städtisches oder kirchliches Krankenhaus findet.
Aber auch kassen(zahn)ärztliche Vereinigungen gibt es nur in Deutschland. Alle anderen Länder kommen ohne solche Funktionäre aus. Für besonders schlanke und effiziente Verwaltung wird auch in diesem Buch die Schweiz aufgeführt. Nicht ohne auf das hohe Lohnniveau und die entsprechende Mentalität dort hinzuweisen.

Vor der Hitzewelle surfende Grüße,
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