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IzZ Info-Basis für zwanglose Zahnspangen Dr. Larissa Dloczik |
SKRIPT (oder halbtägiger Kurs nach Vereinbarung) für HEILPRAKTIKER, THERAPEUTEN, LEHRKRÄFTE im Gesundheitsbereich:
Zahnkapital gut
anlegen – Hilfen zur gesunden Kieferentwicklung
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Die alte Kurs-Ankündigung von 2010: ----
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In den
Industrieländern wird das genetische Potenzial des Menschen bei der
Körpergröße zusehends ausgeschöpft. Die Kiefergröße ist dagegen
rückläufig.
80% der Zahn- und
Kieferfehlstellungen gelten als erworben
und sind eine
weitere Zivilisationskrankheit, aus der viel Profit geschlagen wird,
statt an den Ursachen anzusetzen.
DER
KURS erarbeitet Grundlagen der Entwicklung des Kauorgans,
Möglichkeiten der Vorbeugung von Fehlentwicklungen, und
Behandlungsmittel, die auch für Heilpraktiker zulässig sind und die
sich auch für entfernter wohnende Patienten eignen.
Er
verdeutlicht die geschichtliche Entwicklung der hiesigen
Kieferorthopädie und die Kriterien, nach denen auch heute noch
respektvolle Kieferorthopädie für Kinder und Erwachsene aufgefunden
werden kann.
Zu verschiedenen Unterthemen gibt es weiterführende
Referenten und Bezugsquellen.
De facto werden Zahnreihen heute oft mit kostentreibender, schadensträchtiger und qualvoller Behandlung mit festen Spangen aus Fertigteilen in eine Einheitsform gezwungen. Dabei werden sie häufig weiter umgeformt, als es für ein ordentliches Gebiss tatsächlich nötig wäre. Der dicht mit Sinneszellen besetzte Mundraum wird dabei jahrelang zur Baustelle, und die Freunde an gesunder Ernährung wird vergällt. Außer den Schmerzen und Schäden während der Behandlung drohen auch spätere Beschwerden, z.B. am Kiefergelenk, falls die erzeugte Durchschnitts-Kieferform nicht zum individuellen Schädel und seinen Funktionskreisen passt.
Fast vergessen sind dagegen die verschiedenen Arten herausnehmbarer Spangen, die in Europa ein halbes Jahrhundert lang vorherrschten. Sie sind stets individuell hergestellt und dennoch kostengünstiger. Das Spektrum der Möglichkeiten, mit sanften Mitteln beizeiten die gesunde Gebissentwicklung zu fördern, ist in der Naturheilkunde bisher nur punktuell vertreten.
Behandlungsmittel mit Kaugummieffekt, wie individuelle Bimler-Geräte oder preisgünstige, unzerbrechliche Kiefer-Former (Abbildungen), regen wie ein Kaugummi die Muskeltätigkeit an und setzen diese Kräfte dann gezielt in Stimuli zur Gebissentwicklung um. Die Zahnhaltegewebe, deren Funktion bei der Gebisskorrektur gefordert ist, werden dabei zudem massiert. So wird der Stofftransport gefördert und damit die Gesundung beschleunigt. Diese kräftige Wirkung nur aus den Mundmuskelkräften des Patienten erlaubt, die nötige Tragezeit auf nachts und stundenweise tagsüber zu reduzieren, was Ganztagsschülern und Berufstätigen entgegenkommt.
Im Gegensatz zu dieser
dynamischen Gebissformung komprimieren feste Spangen die
Zahnhaltegewebe, deren Vitalität für die
Zahnbewegung essentiell ist, pausenlos. Zum Vergleich, was belastet
die Beine mehr: 1 Stunde gehen oder 1 Stunde stehen?
Druck
ausübende herausnehmbare Spangen, wie aktive Platten, Crozat oder
Korrekturschienen, lassen dem Zahnhaltegewebe
immerhin Pausen, und ihre Kräfte sind meist auch weniger
weitreichend.
Wie ein Schmetterling aus der
Puppe entfalten sich bei der Gebissentwicklung die Zähne, die bei
ihrer Bildung im Kieferknochen noch verschachtelt angeordnet sind, in
eine ordentliche Reihe - wenn denn die Kiefer bis dahin entsprechend
gewachsen sind.
Stillen
und eine frühzeitige kauintensive
Ernährung sind hierfür erste
Faktoren. Nasenatmung und das richtige Schluckmuster
sind weiterhin ausschlaggebend. Als
einfache Trainingsgeräte eignen sich hierfür Mundvorhofplatten
(MVP) in ihren verschiedenen Varianten.
Auch
die 20% anlagebedingten Fehlstellungen und Wachstumsdefizite
der Kiefer lassen sich mit sanften Methoden bessern. Bei
zeitigem Behandlungsbeginn gibt es sogar Möglichkeiten, die
Platzentwicklung für die Weisheitszähne zu fördern.
In der geschichtlichen
Entwicklung sind z.B. hervorzuheben:
Balters (Bionator gegen
Mundatmergebisse)
Bimler (Wachstumskurven-Diagnostik,
diversifiziertes Therapiesystem)
Fränkel (die Form folgt der
Funktion – Kieferentwicklung von der Weichgewebe-Seite her, fast
ohne Zahnberührung)
Weiche Konfektionsgeräte, die französische
Alternativ-Kieferorthopädie (Soulet / Besombes, Kiefer-Former, ...)
Kaukraft
Kiefer-Former (K3F)
gibt es konfektioniert
in 4 Typen und
verschiedenen Materialien mit 4 bis
8 Größen für
Früh- bis Erwachsenenbehandlung. Kassenseitig
besteht eine Versorgungslücke bei der Frühbehandlung von
Engständen, und schonende Spätbehandlungen sind generell und bei
Endständen im Besonderen länger, aufwändiger und nicht immer
kassengezahlt.
Wie
ein
Sportgerät für den Körper kann hier die tägliche Anwendung des
K3F
schon in wenigen Monaten den Kiefer entwickeln. Darüber hinaus gibt
es Modifikationen mit Lückenhalter oder Lückenöffner, z.B. bei
Platzeinengung für die oberen 2er.
Bei
älteren Patienten ermöglicht ein K3F
z.B., Deckbiss-Situationen
zu bessern, die bis zum Einbiss in die Gaumenschleimhaut führen,
sowie Hilfe gegen Knirschen oder Schnarchen. Wachstumsabhängige
Korrekturen (Bisslage, Platzgewinn in größerem Stil) sind bei
Erwachsenen dagegen langwierig und ungewiss.
HIER
gibt es mehr Info über K3F.
Individuell
und grazil
sind dagegen die Bimler-Geräte.
Sie erfordern
einen behutsameren Umgang, aber ermöglichen
in ihren Typen und Ausstattungen gezieltere Korrekturen. Überdies
regen sie die
Selbstreinigung des Mundraumes an.
Ungeachtet
dieser Möglichkeiten werden die festen Bracket-Spangen der
konventionellen Kieferorthopädie wie ein Baukastensystem häufig
noch mit verstümmelndem Zähneziehen und anderen
Brachialmethoden ergänzt, wie Gaumennahtsprengung, Außenspangen
(Headgear, Gesichtsmaske) oder fest eingebautem
Herbst-Scharnier.
Sogar ganzheitliche Praxen werden heute mit
faulen Marketingtricks unter realen oder vermeintlichen Sachzwängen
auf Feste-Spangen-Kurs eingeschworen.
Progenie:
Stiefkind der heutigen kieferorthopädischen Versorgung?
Bei
Progenie (Vorbiss) ist eine Frühbehandlung essentiell, um die
Chancen einer Hilfe zum Gesundwachsen zu wahren, z.B. mit dem
bewährten und regional noch bekannten Funktionsregler 3 nach
Fränkel, oder einer schlichten Oberkiefer-Dehnplatte mit einem
Gegenkieferbügel als Zusatz. Leider sind manche Gegenden hiermit
unterversorgt. Hier könnte der Kieferformer des Progenie-Typs
Abhilfe bieten. Er ist ebenfalls schon im Milchgebiss einsetzbar.