Kinder in Gefahr: tödliche Vollnarkosen beim Zahnarzt

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Kinder in Gefahr: tödliche Vollnarkosen beim Zahnarzt

Beitrag#1von ruebezahl » 10. Dez 2012 11:11

Hallo Eltern,
dies ist zwar kein Kieferorthopädie-Thema, aber sollte nochmal publik werden:
Seit 2002 sind in Deutschland mindestens 10 Kinder durch Vollnarkosen beim Zahnarzt verstorben.

Die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) fordert für Vollnarkosen eine „strenge Indikationsstellung“.
Tatsächlich wollte in diesem Jahr aber z.B. ein Kinderzahnarzt an einem keineswegs reichen Standort dem wohlerzogenen kleinen Sohn eines Bekannten 4 kleine Löcher ohne Wenn und Aber NUR unter Vollnarkose behandeln! Obwohl der sich gewiss nicht unkooperativ verhalten hat, und obwohl heute verschiedene bohrerfreie Methoden zur Verfügung stehen (Ozon, selektive Säure, Laser, ...) und auch die Bohrer selbst nicht mehr so unangenehm wie früher sind.
Da war keine Frage, die Konsequenzen zu ziehen und den Zahnarzt zu wechseln.

Denn nicht nur hierzulande ist schon länger bekannt, dass Vollnarkosen in Zahnarztpraxen gefährlicher sind als in Krankenhäusern. In England sind sie daher längst verboten.
Woran mag das liegen?

Vermutet wird, dass in Krankenhäusern rascher auf Komplikationen reagiert wird, wofür dann auch mehr Maßnahmen sofort zur Verfügung stehen. Denn Operationsteams sind, Krankenhaus-Hierarchie hin oder her, darauf trainiert, zusammen zu arbeiten. Dagegen zeigen manche niedergelassenen (Zahn-)Ärzte ein ausgeprägtes Chef-Verhalten.

Team-Training für heikle Situationen ist in der Luftfahrt längst etabliert, nach früheren Katastrophen, weil Flugkapitäne Einwände z.B. vom Copiloten („Der Tower hat noch nicht die Startbahn freigegeben“) ignoriert hatten.

Sicherheitsbewusst gibt sich auch ein Verfechter von Lachgas-Betäubungen (N2O, wird auch von bestimmten Bodenbakterien freigesetzt und wirkt klimaerwärmend).
In Europa waren sie verdrängt worden (durch Hersteller anderer Mittel?), obwohl in Zahnarztpraxen angeblich noch kein Patient dadurch zu Schaden gekommen ist. Die Lachgas-Wirkung ist schnell da und schnell wieder weg. Hingegen sind auch orale Sedativa („Zaubertrank“, im Klartext eher K.O.-Tropfen) keineswegs ungefährlich.

Wichtig für meine Positivliste sind Allgemeinzahnpraxen, die auch Kieferorthopädie anbieten.
Finde ich solche Kandidaten anhand ihrer Webseiten, dann ist ein Minus-Kriterium, wenn sie auch Vollnarkose anführen. Solche sondere ich zwar nicht gleich wieder aus, aber verschärfte Obacht ist geboten, wenn ich noch nicht weiß, ob da Zustände wie oben herrschen oder ob Vollnarkose wirklich nur als Ultima Ratio vorgehalten wird. Und ob da dann generell, also auch kieferorthopädisch, harte Methoden regieren, statt alternativer Behandlungsmethoden oder psychologischem Geschick. Schließlich werden Zahnärzte von vielerlei Anbietern umworben:
Internetdienste, Verkäufer diverser Geräte, KFO-Labors, Bracketvertreter, und eben auch mobile Vollnarkose-Anbieter.

Vorsicht ist geboten,
Rübezahl
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