Aufwanderung der Seitenzahnreihe, Behandlungsalternativen

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Aufwanderung der Seitenzahnreihe, Behandlungsalternativen

Beitrag#1von ruebezahl » 5. Sep 2008 13:19

Liebe Leser!
Folgender Fall zeigt, mit welcher Suggestivkraft die Abzocker und In-Form-Zwinger zu Werke gehen:
12-Jähriges Mädchen mit ein paar letzten Milch-Backenzähnen und Unterkiefer-Rücklage, aber durch Deckbiss-Stellung der Frontzähne bleibt die frontale Stufe unter 6 mm, dem Kriterium, nach dem die Kassen die Bezahlung richten (bzw. 6,5 mm bei manchen Erbsenzählern heutzutage).
Komplizierter macht diesen Fall jedoch, dass die oberen Seitenzähne einseitig aufgewandert sind. Dadurch wurde der Eckzahn vorgedrängt, die Zahnreihen-Mittellinie etwas verschoben, und schwieriger noch, die Verzahnung der Backenzähne ist rechts und links nicht gleich!
Bei solch einer asymmetrischen Fehlstellung erscheinen Bionatoren oder Kaukraft Kiefer-Former allein wenig aussichtsreich, ebenso wie Bimler-Geräte, aber die sind eh rar. Bzw. man hätte die Fehlstellung damit schon im Entwicklungsstadium abfangen müssen, indem man die Lücken für die bleibenden Zähne offen hält und die asymmetrische Entwicklung verhindert. Gerade habe ich ein anderes Kau-Trainer-Beispiel neu, einen engen Deckbiss in Entwicklung, der unbehandelt auch eine spätere Großbaustelle hätte geben können: www.zwanglose-zahnspangen.de/fallbeisp/ ... ainer.html (Verlinkung im Fallbeispiele-Menü folgt bald).
Zurück zur aufgewanderten Seitenzahnreihe im späten Wechselgebiss, das würde an zwanglosen Zahnspangen eine asymmetrisch geteilte Schrauber-Platte oder gute Crozat-Technik brauchen, also Dinge, die nicht mehr überall wohlfeil sind. So konnte ich jenen Eltern keine sichere Adresse in ihrem engen Einzugsbereich angeben, sondern nur 8 zum Durchfragen / Durchprobieren (eine Anzahl, die durchaus Chancen birgt), sowie ein Mustergesuch für Arzt-Preisvergleich (gut für Selberzahler, aber Behandler finden sich eher für Unkompliziertes). Und dass die Behandlung mit sanften Mitteln technisch möglich ist, hatte ich ihnen mit ähnlichen Crozat-Fallbeispielen belegt ( www.zwanglose-zahnspangen.de/fallbeisp/ ... allel.html sowie das mittlere in www.zwanglose-zahnspangen.de/fallbeisp/croz/croz.html )

Leider hatte ich mir alle Mühe vergeblich gemacht. Die Eltern haben keine einzige der 8 Praxen angerufen, sondern sich von der Behandlerin, die sie zuvor aufgesucht hatten, anlügen lassen, dass es für die aufgewanderte Zahnseite keine andere Möglichkeit gäbe als festes Pendulum o.ä. (nun schon eingebaut!), Bracket-Spange und dann wohl Herbstscharnier o.ä. Und dafür bezahlen sie auch noch >3000 Euro selbst! Inklusive Einebnen der Spee´schen Kurve, dem „Schaukelstuhl-Gebiss“, das einige Leute haben und das eigentlich keine Fehlstellung ist. Aber weil die Spee-Kurve von den üblichen festen Spangen einfach mit geplättet wird, wird es als Behandlungsmaßnahme mit aufgeführt. Ihre Einebnung erfordert dann Änderungen in den Kiefergelenk-Bewegungen beim Kauen, was später zu Beschwerden führen kann.
So geraten Kinder in die körperlich und seelisch schädigende 1-harter-Einzelschritt-nach-dem-anderen-Mühle. Gerade habe ich von einem KFO-Techniker erfahren, wie mehrere Kieferorthopäden inklusive einer Uni-Klinik an einem Kind und dann Jugendlichen mit „modernen“ Techniken herumgemurkst haben, deren Ergebnisse auch deshalb so rückfallträchtig sind (wogegen mit Klebe-Retainern nachgerüstet wird), weil oft die Dehnung fehlt, die in die „altmodische“ Platten-Behandlung doch so leicht zu integrieren war. Auch bei obigen 12-jährigen Mädchen wurden schmale Kiefer festgestellt, aber keine Behandlungsmaßnahmen dagegen geplant.
Weiterhin erwähnte er gelockerte Zähne der „Generation Multiband“ und ein Röntgenbild, auf dem die Wurzeln der kleinen Backenzähne nur noch zu 2/3 ihrer üblichen Länge erkennbar waren. Und außerdem, dass einige Kieferorthopäden in seiner Region Patienten, die ohne Zweifel noch Kassen-Fälle sind, weismachen wollen, sie wären Selberzahler-Fälle.
Ein anderer KFO-Techniker berichtete mir aus Österreich, dass dort US-amerikanische Dozenten feste Spangen auch schon zur Frühbehandlung propagieren. So dass seine zahnärztlichen Kunden schon Brackets an 8- bis 9-Jährigen gefunden haben, auch auf den Milchzähnen! Aber auch auf einem deutschen KFO-Katalog habe ich eine volle Bracket-Spange an einem Kind mit Milch-Eckzähnen und -Backenzähnen schon gesehen. Und drinnen dasselbe Kind mit 3 verschiedenen Bracket-Modellen im Mund. Waren die jeweils mit „Kartoffelkleber“ angeklebt? Oder mit professioneller Bildbearbeitung?
Wer würde sein Kind sonst für sowas hergeben?

Soweit für diesmal,
hordeotech
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