Gewöhnliche Abzocke, und mutwillige Gebiss-Verstümmelung

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Gewöhnliche Abzocke, und mutwillige Gebiss-Verstümmelung

Beitrag#1von ruebezahl » 27. Sep 2006 13:47

Liebe Leser,

routinemäßig bekommen Kinder heute erst jahrelang eine herausnehmbare Spange, und dann noch eine feste hinterher.
Wie war das denn früher? Erstens nicht so routinemäßig, und zweitens nach jahrelang herausnehmbarer Spange meist fertig.
Warum heute nicht mehr? Ich habe den starken Verdacht, dass viele herausnehmbare Spangen heute unvollständig sind, ob absichtlich oder mangels Detailkenntnis. Aktive Platten korrigieren keine Zähne mehr, sondern schaffen höchstens den Platz dafür - wenn man Glück hat. Aktivatoren werden nicht eingeschliffen, Funktionsregler reichen nicht tief genug. Einst waren sie bewährt zur Progenie-Frühbehandlung, aber Kinder mit Progenie geraten heute immer öfter in eine brutale Maschinerie.

Für feste Spangen werden auch, weil die Kassen gekürzt haben, immer öfter Zuzahlungen verlangt, meist 20 – 40 Euro pro Monat, für selten weniger als 2 Jahre.
Bei mehreren Kindern in solcher Behandlung echt belastend für Familienkassen.

Dabei gibt es Alternativen:
Anbieter ohne routinemäßig feste Spangen suchen, und vor allem, frühzeitig gegensteuern. Vorbeugung durch kauintensive Kost, Mundvorhofplatten für Kleinkinder, und wenn die Schneidezähne beengt durchbrechen, sorgen konfektionierte Trainer (verschiedene Fabrikate) oft in wenigen Monaten für eine ordentliche Zahnstellung mit genug Platz – auch für 20 bis 50 Euro pro Monat.
Nicht ganz so zügig eignen sich Trainer auch für Kiefer-Fehlstellungen und für ältere Kinder (Erwachsene nicht ausgeschlossen).

Schlimmer ist, dass durch Zähneziehen verstümmelte Gebisse häufiger zu werden scheinen. Hier eine junge Frau (minderjährig zu Behandlungsbeginn) aus Österreich, und schlimmer, ca. 11-jähriger Junge aus Brandenburg:

Bild
Die Zähne können schwerlich bis hinter die Eckzähne entblößt werden, weil diese widernatürlich weit zurückgezwungen wurden, ebenso wie die Mundwinkel bzw. Lachfalten, die merkwürdig in das Gesicht eingedellt wirken.
Unnatürlich sieht auch das geschwollene Zahnfleisch aus, das über jedem der sichtbaren verbliebenen Zähne eine Art Kissen bildet.

Wenn man erstmal erkennt, wie das aussieht, dann sieht man das Ausmaß dieser stillen Katastrophe, bei der das deformierte Äußere auch für die fragil gemachte Funktion steht. Kiefergelenksbeschwerden haben so zugenommen, gibt es viele schicke Konferenzen darüber.
Nächstes Bild:
Klicke auf diese Leiste um das Bild in voller Größe anzuzeigen.
Bild
Während das gesund aussehende Gebiss der Mutter links bis zu den 5ern sichtbar ist, hat sie offenbar zugelassen, dass die Oberkiefer ihrer ähnlichen Töchter (die rechte noch mit fester Spange) von geldgierigen Behandlern verstümmelt wurden.
Anders als bei ihr wirken deren Oberlippenpartien verspannt, und die Mundwinkel und Lachfalten nach hinten versetzt, und TROTZDEM sind die Zähne nur bis zu den 4ern sichtbar.

Ein 5. frisches Opfer habe ich leider zu klein im Bild.
Bedroht erscheinen mir hier Kinder bei länglicher Schädelform. Ähnlich wie bei der Progenie werden bei ihnen sanfte rechtzeitige Behandlungsformen wohl immer weniger versucht. Platzgewinn oder ursächliche Überbisskorrektur weicht brachialem Zähneziehen mit diesem meist entstellendem Zurückzwingen der Oberkieferfront. Leichte Wurzelverkürzungen sind dabei mit festen Spangen häufig und primär nicht so schlimm – nur erhöhen sie die Komplikationsrate bei Wurzelfüllungen. Aber auch um die Hälfte verkürzte Wurzeln sind dabei schon vorgekommen, nach jener Behandlung in der Jugend fingen diese Zähne dann mit Mitte 30 an zu wackeln.

Also, man kann heute gar nicht oft genug wiederholen und weitersagen, rechtzeitig den Richtigen...

Viele Grüße,
Hordeotech
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Beitrag#2von Mothrider » 27. Sep 2006 21:05

Ich weiß nicht, ob ich mir das nur einbilde, aber ich meine es noch Jahre nach fester und/oder Headgear Behandlung zu seen, dass eine solche stattgefunden hat, auch ohne es zu wissen. Danke für diese schönen "point-of-views" gerade die Information mit der Oberlippe scheint mir dies zu bestätigen... Und obwohl es ja eigentich wünschenswert wäre dne Erfolg einer Behandlung noch Jahre später zu sehe, ist vom Erfolg selbst oft nur nochwenig übrig, Oberippenhaltung aber eher oft.

m.
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Fertigteilbehandlung, oder Gesundwachsen?

Beitrag#3von ruebezahl » 28. Sep 2006 17:59

Hallo Mothrider,

>ich meine es noch Jahre nach fester und/oder Headgear Behandlung zu seen, dass eine solche stattgefunden hat
++ Sieht das etwa so aus:
Bild

>Und obwohl es ja eigentich wünschenswert wäre dne Erfolg einer Behandlung noch Jahre später zu sehe, ist vom Erfolg selbst oft nur nochwenig übrig.
++ Je mehr die Zahnbögen mit quasi industrieller Kieferorthopädie künstlich in Form gezwungen werden, desto weniger Stabilität ist zu erwarten. Bzw. desto größer der Anteil der Individuen, zu deren Mundraum diese Form nicht passt. Die Zunge muss da ja reinpassen usw.
Natürlich wurde auch hier technische Abhilfe ersonnen, nämlich die Klebe-Retainer.
Dagegen verfolgen naturheilkundliche Richtungen der Kieferorthopädie einen ganz anderen Ansatz. Der Mundraum sollte sich als in sich stabiles System entwickeln können. Ist diese Entwicklung gestört, dann sollte die Störung unter Mitwirkung von Zunge, Lippen und Wangenmuskeln behoben und die Gesundung gefördert werden.
Dies geht um so einfacher, je rechtzeitiger. Hier wird mit wenig Belastung und Kosten ein Engstand in Entwicklung mit einem konfektionierten Trainer behoben. Ein Boxerschutz-artiges Ding, das nachts und stundenweise tagsüber zu tragen und durchzukauen ist (vergl. auch auf meiner Hauptseite (muss ich demnächst mal aufräumen) > Diverse Spangen > Teil B > Funktionsharmonisator):
Klicke auf diese Leiste um das Bild in voller Größe anzuzeigen.
Bild
Leider wird sowas nicht von großen Herstellern und ihren Heerscharen von Vertretern in die Praxen und Universitäten getragen. Sondern Brackets, Headgears, Herbstscharniere, Quadhelix ... und ganz schick und neu und auf keinem KFO-Kongress fehlend das Knochen-Piercing: Mini-Pins, Minischrauben und wie diese Dinger genannt werden, die durch das Fleisch in den Knochen gedreht werden, um feste Spangen besser zu stabilisieren.

A propos Fleisch:
da regen sich Leute aktuell über Gammelfleisch auf, und da gibt es auch nichts zu beschönigen, ABER solch teurer, belastender Schrottbehandlung stimmen viel zu viele (Eltern) zu. Dass es Naturheilkunde auch auf dem Sektor der Kieferorthopädie gibt, liest, hört oder sieht man in den gängigen Medien einfach nicht, und in der Schule wird auch nicht darüber aufgeklärt.
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